Dienstag, 12. Februar 2013

Reise nach Afrika


Am 7. Januar 2013 war es endlich soweit!  Nachdem ich um 12.00 Uhr noch unser kleines Auto verkauft hatte, brachte uns unser Sohn Philipp um 15.00 Uhr zum Flughafen Berlin Tegel. Unser ganzer Besitz bestand nun aus zwei großen Koffern, zwei Trolleys und einer Gitarre. Ein großes Paket mit Akten und fast  50 Büchern, die die Projektvorbereitung der letzten 5 Jahre widerspiegeln, hatten wir ein paar Tage vorher als Postpaket abgeschickt. Das Paket ist zwar inzwischen in Swasiland angekommen, aber wir bekommen es derzeit nicht durch den Zoll und benötigen dafür die Unterstützung unserer Freunde.
Die 3 Flüge (Berlin-München, München-Johannesburg, Johannesburg-Manzini), die zum Erreichen unseres Zielortes in Swasiland notwendig waren, hatten wir  alle bei einer Fluggesellschaft (South African Airways) gebucht, damit wir bei den Zwischenlandungen das Gepäck nicht selbst umladen mussten. Die Koffer waren viel zu schwer geworden und mit ca. 15 Kilo Übergepäck rechneten wir mit einer saftigen Zusatzgebühr, da einige Fluggesellschaften bis zu 20 Euro/Kilo dafür extra berechnen.
Der Mann am Check-In-Schalter war uns jedoch sehr freundlich gesonnen und berechnete keine Extragebühr für das Gepäck und auch Britta’s Gitarre wurde als zusätzliches Handgepäck kostenfrei akzeptiert. Als wir jedoch seine Frage nach den Rückflugtickets damit beantworteten, dass wir keine hätten und auch die Frage nach einem Einreisevisa verneinten (wir wollten zunächst als Touristen für 30 Tage einreisen und uns im Land um das Visum kümmern) ergab sich bei ihm allerdings das Problem, dass die meisten  Länder beim Nichtvorhandensein von Rückflugticket und Visum  eine Einreise verweigern würden und die Passagiere dann auf Kosten der Fluggesellschaften wieder zurückgeschickt werden würden. Seine telefonische Nachfrage bei der Zentrale ergab jedoch, dass diese Regelung nicht für Deutsche gilt, die nach Swasiland wollen.
Nachdem wir erleichtert unsere Bordkarten von ihm erhalten hatten, wurde ich bei der nachfolgenden Zollkontrolle aus der üblichen Kontrolle herausgezogen und durfte in einem Extra-Raum eine intensive Einzeluntersuchung auf Drogen genießen. Wie ich anschließend erfuhr, nutzen Drogenschmuggler gerne elektronische Geräte zum Verstecken von Drogen. Und mein Handgepäck bestand nur aus elektronischen Geräten wie Laptop, I-Pad, Kamera, Ladegeräten und einem Beamer.
Der Flug von Berlin nach München war kurz und auch der Übernachtflug von München nach Johannesburg war recht komfortabel, insbesondere da der nette Mann vom Check-In-Schalter uns statt der ursprünglich vorgesehenen Mittelplätze in einer 4-er Sitzreihe auf eine 2-er Sitzreihe (1xFenster, 1 x Gang) umgebucht hatte.
In Johannesburg trafen wir dann gegen 8.00 Uhr Ortszeit auf dem riesigen Flughafen (so wie Frankfurt) ein. Auf der elektronischen Tafel für Transferflüge in andere Länder waren ca. 20 Flüge angezeigt, die innerhalb der nächsten 2 Stunden abfliegen sollten aber unser Zielort Swasiland war nicht angegeben. Nachdem wir bei der Transfer-Passkontrolle bereits fast 1 Stunde gewartet hatten, fragten wir an einem Schalter der South African Airways nach unserem Abfluggate. Die Dame am Schalter gab uns zu verstehen, dass wir uns beeilen sollten, insbesondere da sich dieses Gate am anderen Ende des Flughafens befand und wir dafür einige Zeit benötigen würden. Nach ca. 25 Minuten forschen Schrittes erreichten wir das Gate, an dem allerdings nichts vom Flug nach  Swaziland stand, sondern ein anderer Zielort (Harrare) angegeben war. Auf einer großen elektronischen Anzeigetafel in derselben Halle stand zwar unser Flug nach Manzini, allerdings mit der Abflugzeit 10.50 Uhr und um diese Zeit sollte der Flieger eigentlich schon in Swasiland landen.
 Es standen auch viele wartende Passsagiere nach Harrare vor dem Gate und warteten auf den Transferbus zum Flugzeug. Dann wurde am selben Schalter  kurz ohne Mikrofonnutzung der Flug nach Manzini in Swasiland aufgerufen. Als wir am Gate den Counter passieren wollten, um zum Transferbus zu gelangen, wurden wir wieder nach unseren Rückflugtickets gefragt, die wir ja nicht hatten. Nach kurzer Diskussion und telefonischer Rückfrage durften wir schließlich auch passieren. Der Transferbus benötigte ca. 15 Minuten Fahrtzeit, um zum anderen Ende des Flughafens zu gelangen, wo die Flugzeuge immer kleiner wurden. Und tatsächlich stand dann direkt an der Mauer des Flughafens die Maschine nach Swaziland. Unser Handgepäck war für den Innenraum des Flugzeuges zu groß und musste mit der Gitarre zusammen im Laderaum transportiert werden.
Um 10.50 Uhr Ortszeit landeten wir schließlich am 8. Januar 2013 auf dem Flughafen Manzini in Swasiland. Wir wurden von unseren Freunden super herzlich begrüßt und in unsere vorübergehende Unterkunft „Cathmar Cottages“ gebracht, die wir für 14 Tage im Voraus gebucht hatten.
Unser Freund Petros hatte sich morgens noch einmal bei Cathmar Cottages persönlich erkundigt, ob die von uns gebuchte preiswerte Holzhütte auch vorbereitet worden sei. Die Hütte war auch online von der Vermieterin bestätigt worden und wir hatten den Mietpreis bereits bezahlt. Auf die Reaktion der Vermieterin „Ach die wollen heute kommen?“ kamen Petros und die Vermieterin ins Gespräch. Das Ergebnis war, dass uns von der Vermieterin für 12 von 14 Tagen eine wesentlich bessere Unterkunft (Steinhaus mit Extra-Wohnzimmer und Küche) für denselben Preis zur Verfügung stellte.

Am Abend gab es beim Chinesen in der Hauptstadt Mbabane ein Willkommensdinner mit insgesamt 14 Personen. Unsere Freunde aus Swaziland waren alle gekommen, um uns persönlich zu begrüßen. Was für ein Reise und was für ein Start in ein neues Leben!